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Haben Sie sich jemals gefragt, ob man den wirtschaftlichen Status einer Person anhand ihres Gesichts erkennen kann? Diese Frage beschäftigt Menschen schon lange und eine neue Studie der University of Toronto liefert nun überraschende Erkenntnisse.
Gesichtsmerkmale als Indikator für den Sozioökonomischen Status
Die Forscher führten ein Experiment mit 160 Gesichtsfotos durch, die Hälfte davon von Männern und die Hälfte davon von Frauen. Alle Fotos zeigten einen neutralen Gesichtsausdruck und waren in Schwarzweiß. Die Teilnehmer wurden gebeten, die soziale Klasse der Personen auf den Fotos einzuschätzen, ohne vorherige Informationen über deren Reichtum oder Armut zu erhalten.
Das Ergebnis war bemerkenswert: Über 68 % der Teilnehmer konnten den sozioökonomischen Status der Personen auf den Fotos korrekt einschätzen. Sie konnten allerdings nicht erklären, wie sie zu diesem Ergebnis kamen.
Die Augen- und Mundpartie als Schlüsselindikatoren
Um die Ergebnisse genauer zu untersuchen, analysierten die Forscher die Gesichtsmerkmale der Personen. Es stellte sich heraus, dass die Augen- und Mundpartie die wichtigsten Indikatoren für den sozioökonomischen Status waren. Wohlhabende Menschen zeigten eher einen glücklichen und entspannten Gesichtsausdruck, während arme Menschen eher einen angespannten und sorgenvollen Ausdruck hatten.
Die Folgen der Einschätzung des Sozioökonomischen Status anhand des Gesichts
Nicholas O. Rule, einer der beteiligten Forscher, betont die Bedeutung des Verständnisses der negativen Folgen dieser Erkenntnis. Er warnt davor, dass die Einschätzung des sozioökonomischen Status anhand des Gesichts zu Stereotypen und Diskriminierung führen kann.
„Die Wahrnehmung der sozialen Klasse anhand des Gesichts kann große Auswirkungen haben. Wir wissen, dass es einen Kreislauf der Armut gibt, und dies könnte einer der Faktoren sein, die dazu beitragen“, sagt Rule.
Fazit: Vorsicht vor voreiligen Schlüssen
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es eine Verbindung zwischen Gesichtsmerkmalen und dem sozioökonomischen Status gibt. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Ergebnisse nicht verallgemeinert werden können und es sich lediglich um eine Korrelation handelt. Das Aussehen einer Person spiegelt nicht immer ihren tatsächlichen sozioökonomischen Status wider.
Wir sollten Menschen nicht aufgrund ihres Aussehens in Schubladen stecken und sollten uns stattdessen bemühen, uns ein umfassendes Bild von einer Person zu machen, bevor wir Schlussfolgerungen ziehen.
Die Studie der University of Toronto wirft wichtige Fragen zum Einfluss des Aussehens auf die Wahrnehmung der sozialen Klasse auf und fordert uns dazu auf, unsere eigenen Vorurteile und Stereotype zu hinterfragen.