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Die tägliche Einnahme von Multivitaminen ist weit verbreitet. Viele Menschen erhoffen sich davon eine verbesserte Gesundheit und Schutz vor chronischen Krankheiten. Eine neue Studie der National Institutes of Health wirft jedoch Zweifel auf, ob Multivitamine tatsächlich das Leben gesunder Erwachsener verlängern.
Multivitamine und Lebenserwartung: Ergebnisse der Studie
Die Analyse von Daten aus über zwei Jahrzehnten und fast 400.000 Teilnehmern in den Vereinigten Staaten ergab, dass der langfristige Konsum von täglichen Multivitaminen den Lebensweg gesunder Erwachsener wahrscheinlich nicht verlängert.
Während des Studienzeitraums verstarben 164.762 Teilnehmer, etwa 30% an Krebs, 21% an Herzerkrankungen und 6% an zerebrovaskulären Erkrankungen.
"Das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Multivitaminkonsum und Sterblichkeit ist für die öffentliche Gesundheitsberatung von großer Bedeutung, doch es fehlen ausreichende Beweise, um Nutzen und Risiken zu beurteilen", erklärt Erikka Loftfield, PhD, MPH, Hauptautorin und Forscherin am Intramural Research Program des National Cancer Institute. "Wir wollten den Zusammenhang zwischen Multivitaminkonsum und den wichtigsten Todesursachen im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs untersuchen."
Kritikpunkte der Studie
Es ist wichtig zu beachten, dass die Studie einige Einschränkungen hat. So wurde beispielsweise nicht untersucht, wie sich der Konsum von Multivitaminen auf die Lebensqualität auswirkt. Die Studie konzentrierte sich ausschließlich auf die Lebenserwartung.
Wer kann von Multivitaminen profitieren?
Obwohl die Studie keine eindeutigen Beweise für eine Lebensverlängerung durch Multivitamine liefern konnte, stimmen Experten überein, dass sie in einigen Fällen durchaus hilfreich sein können.
- Menschen mit bestimmten medizinischen Bedingungen: Personen mit Zöliakie, aktivem Alkoholismus oder Malabsorptionssyndromen (wie Pankreatitis oder Kurzdarmsyndrom) können von der Einnahme von Multivitaminen profitieren.
- Leichte kognitive Beeinträchtigung: Studien zeigen, dass Multivitamine dazu beitragen können, den kognitiven Abbau bei Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung zu verringern.
- Männer: Weitere Untersuchungen haben den Multivitaminkonsum bei Männern mit einem geringeren Risiko für Krebs und Katarakt sowie einer Verringerung von Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht.
Alternativen zu Multivitaminen
Es ist wichtig zu betonen, dass eine gesunde Ernährung und Lebensweise die beste Quelle für Vitamine und Mineralstoffe sind. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie Multivitamine einnehmen sollten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen helfen, die richtige Entscheidung für Ihre individuelle Situation zu treffen.
Fazit
Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass ein täglicher Konsum von Multivitaminen nicht automatisch zu einem längeren Leben führt. Für viele Menschen kann die Einnahme von Multivitaminen dennoch sinnvoll sein, insbesondere in Kombination mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise.
Es bleibt abzuwarten, ob weitere Studien neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Multivitaminen und Lebenserwartung liefern werden.