Google-Monopol: EU-Druck, aber Werbebranche skeptisch

Dienstag, 8 Juli 2025 16:15

Google gibt im Antimonopolstreit mit der EU nach und bietet den Verkauf von AdX an. Doch die Werbebranche bleibt skeptisch, da die Dominanz des Konzerns in der digitalen Werbung bestehen bleibt. Experten fordern umfassendere Maßnahmen und die Abspaltung von Google-Assets.

illustration Google Monopol, digitale Werbung, EU Antitrust © copyright Sarah Blocksidge - Pexels

Im Antimonopolstreit mit der Europäischen Union (EU) hat Google einem Druck nachgegeben, jedoch scheinen die Maßnahmen des Tech-Giganten die Werbetreibenden in Europa nicht zu überzeugen. Der Konzern hat angeboten, seine AdX-Plattform, einen Marktplatz für Anzeigen, zu verkaufen. Doch Verlage lehnen diesen Vorschlag ab und fordern eine umfassendere Abspaltung von Google-Assets, um die Dominanz des Unternehmens in der digitalen Werbebranche zu brechen.

Skepsis in der Werbebranche

Verlage argumentieren, dass der Verkauf von AdX allein nicht ausreicht, um das Problem der Google-Dominanz zu lösen. Sie kritisieren, dass die Dominanz des Unternehmens alle Ebenen der Werbekette betrifft, und fordern deshalb eine umfassendere Abspaltung von Google-Assets. Der Fall zeigt, wie stark der Einfluss von Google in der digitalen Werbebranche ist und wie Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt versuchen, die Dominanz des Unternehmens einzuschränken.

EU-Druck auf Google

Dies ist bereits der vierte Fall, den die Europäische Kommission gegen Google eingeleitet hat. Zuvor hatte Google bei Antimonopolstreitigkeiten nie den Verkauf von Unternehmensanteilen angeboten. Die Europäische Kommission wirft Google vor, verschiedene Maßnahmen ergriffen zu haben, um seine Dominanz in der digitalen Werbebranche zu festigen. Der Fall wurde nach Beschwerden des European Publishers Council eingeleitet, der auf das Geschäftsmodell der Google-Werbung aufmerksam machte.

„Wie wir bereits zuvor gesagt haben, ist der Fall der Europäischen Kommission zu unseren Drittparteien-Werbeprodukten eine Fehlauslegung der Werbesektors. Diese Branche ist sehr wettbewerbsintensiv und befindet sich in ständiger Entwicklung. Wir wollen weiterhin in diesem Geschäft tätig sein“, sagte ein Google-Sprecher. Die Europäische Kommission lehnte eine Stellungnahme ab und der European Publishers Council antwortete nicht auf die Anfrage nach einer Bestätigung.

Mögliche Folgen für Google

Obwohl Google dem Druck nachgegeben hat, wird die Europäische Union Google möglicherweise nicht zu einer vollständigen Abspaltung zwingen. Stattdessen ist es wahrscheinlicher, dass sie Google dazu auffordern wird, seine wettbewerbswidrigen Praktiken vollständig einzustellen. Eine Abspaltung würde nur dann erfolgen, wenn Google seine Politik zur Monopolisierung der Werbebranche nicht ändert.

Wichtige Punkte zum Fall:

  1. AdX oder Ad Exchange ist ein Marktplatz, auf dem Verlage Werbeflächen (ad space) in Echtzeit an Werbetreibende verkaufen können.
  2. Im vergangenen Jahr schlug die EU-Wettbewerbschefin Margrethe Vestager vor, dass Google die Tools DFP und AdX abspalten sollte, um Interessenkonflikte zu lösen.
  3. Google ist die größte und mächtigste digitale Werbeplattform der Welt. Der Umsatz mit Werbung betrug 2023 237,85 Milliarden US-Dollar (3,633 Billionen Rupiah), was 77 % des Gesamtumsatzes entspricht.

Der Fall zeigt, wie stark der Einfluss von Google in der digitalen Werbebranche ist und wie Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt versuchen, die Dominanz des Unternehmens einzuschränken. Die Frage bleibt, ob die Maßnahmen der EU ausreichend sind, um den Wettbewerb in der digitalen Werbebranche zu fördern und den Einfluss von Google zu begrenzen.

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