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Im digitalen Zeitalter sind wir ständig mit unseren persönlichen Daten online. Doch wie sicher sind unsere Daten auf Social-Media-Plattformen? Ein Unternehmen namens Incogni, das sich auf die Entfernung privater Daten spezialisiert hat, hat eine Rangliste der sichersten Social-Media-Plattformen veröffentlicht, basierend auf deren Fähigkeit, die persönlichen Daten ihrer Nutzer zu schützen. Die Ergebnisse sind überraschend: Weniger bekannte Plattformen belegen die oberen Plätze, während die populären Plattformen als weniger sicher eingestuft werden.
Datensicherheit im Fokus: Die wichtigsten Kriterien
Incogni hat 14 Kriterien in seine Studie einbezogen, um die Datensicherheit von Social-Media-Plattformen zu bewerten. Dazu gehören:
- Art der gesammelten und gespeicherten Daten: Welche Daten werden von den Plattformen erfasst und wie werden sie genutzt?
- Nutzerkontrolle über Daten: Wie viel Kontrolle haben Nutzer über ihre Daten, z.B. durch Einstellungsoptionen?
- Höhe der staatlichen Strafen: Welche Strafen wurden den Plattformen für Datenschutzverletzungen auferlegt?
- Datenlecks: Wie viele Datenlecks gab es in der Vergangenheit und wie wurden sie gehandhabt?
- Benutzerfreundlichkeit der Funktionen zum Löschen von Accounts: Wie einfach ist es, einen Account zu löschen und alle Daten zu entfernen?
Facebook: Daten speichern für lange Zeit
Facebook ist besonders kritisch in Bezug auf Datensicherheit. Incogni kritisiert die Datenspeicherpraktiken von Facebook und sieht hier den schwächsten Datenschutz. Ein Grund dafür ist, dass Facebook Nutzerdaten bis zu sechs Monate nach Löschen des Accounts speichert, obwohl Nutzer davon ausgehen, dass ihre Daten sofort gelöscht werden. Dies bedeutet, dass selbst nach der Löschung eines Accounts Fotos, Videos, Nachrichten, Finanzinformationen und Gesundheitsdaten noch auf den Servern von Facebook gespeichert werden können.
Neben Facebook speichern YouTube, Instagram, Facebook Messenger und Discord Nutzerdaten ebenfalls bis zu sechs Monate nach Löschen des Accounts. „Nutzer könnten überrascht sein zu erfahren, dass einige Social-Media-Plattformen ihre Daten sechs Monate lang speichern, nachdem sie ihre Accounts gelöscht haben“, erklärt Darius Belejevas, Datenprivatsphäre-Experte und Chef von Incogni. „Dies wirft große Fragen auf, was mit diesen Daten passiert, ob sie an Dritte verkauft werden und ob die Leute unwissentlich in Datenlecks geraten, nachdem sie glauben, dass sie ihre Verbindung zu einer Plattform beendet haben.“
Komplizierte Prozesse zum Löschen von Accounts
Neben der Datenspeicherzeit spielt auch der Prozess des Account-Löschens eine wichtige Rolle. Einige Plattformen haben komplizierte Mechanismen zum Löschen von Daten, insbesondere wenn Nutzer ihre Daten vollständig löschen möchten. Facebook, YouTube, Instagram und Facebook Messenger erfordern sechs Schritte zum Löschen eines Accounts, während TikTok, Telegram und Discord nur zwei Schritte benötigen.
Datenlecks: Gefahr für Nutzerdaten
Auch Datenlecks stellen ein großes Sicherheitsrisiko dar. Incogni hat in seiner Studie die Anzahl der Datenlecks pro Plattform analysiert. LinkedIn hat seit 2012 vier Verstöße erlitten, gefolgt von X, Twitter und Facebook mit jeweils zwei Verstößen. Incogni hat die Details der Verstöße auf jeder Plattform nicht veröffentlicht.
Transparenz: Wie offen sind die Plattformen?
LinkedIn schneidet auch in Bezug auf Transparenz schlecht ab. Dieser Faktor misst, wie viel Nutzerdaten von der Regierung zugänglich sind und wie einfach es für Nutzer ist, auf bestimmte Funktionen und Informationen zuzugreifen.
Rangliste von Social-Media-Plattformen nach Datensicherheitsrisiko
Basierend auf den verschiedenen Kriterien hat Incogni eine Rangliste der 15 beliebtesten Social-Media-Plattformen nach Datensicherheitsrisiko erstellt. Je höher die Punktzahl, desto höher das Datensicherheitsrisiko:
- Facebook: 18.98 Punkte
- Facebook Messenger: 16.51 Punkte
- LinkedIn: 16.13 Punkte
- Instagram: 15.84 Punkte
- X Twitter: 15.20 Punkte
- TikTok: 14.25 Punkte
- YouTube: 13.64 Punkte
- WhatsApp: 13.01 Punkte
- Twitch: 11.05 Punkte
- Telegram: 10.93 Punkte
- Quora: 10.60 Punkte
- Discord: 10.50 Punkte
- Pinterest: 10.49 Punkte
- Snapchat: 9.99 Punkte
- Reddit: 8.9 Punkte
Alternativen zu Social Media mit mehr Privatsphäre
Incogni kommt zu dem Schluss, dass beliebte Social-Media-Plattformen in Bezug auf die Nutzerdaten weniger privat sind. Das Unternehmen ist sich aber auch der Existenz von Social-Media-Alternativen mit mehr Privatsphäre bewusst, wie Mastodon, Nostr und Matrix. Diese Plattformen bieten ein besseres soziales Erlebnis, sind werbefrei und gewährleisten den Schutz der Nutzerdaten besser. Obwohl diese Plattformen noch nicht so beliebt sind wie die oben aufgeführten Social-Media-Plattformen, können sie eine interessante Option für Nutzer sein, die sich um den Schutz ihrer Daten kümmern.
Fazit: Datensicherheit in Social Media erfordert Aufmerksamkeit
Die Studie von Incogni zeigt deutlich, dass Datensicherheit in sozialen Medien ein wichtiges Thema ist. Nutzer sollten sich über die Praktiken der Plattformen informieren, die sie nutzen, und Maßnahmen ergreifen, um ihre Daten zu schützen. Alternativen mit mehr Privatsphäre können eine interessante Option sein, um die eigene digitale Privatsphäre zu erhöhen.